Mittwoch, 7. Oktober 2009

Der heilige Ganges Teil 2 -- Auf der anderen Seite

Soso, da sind wir in den Bergen angekommen. Nach dem heißen Bad in den Quellen haben wir uns vom Rauschen des Ganges in den Schlaf wiegen lassen. Nachts fröstelt es und ich spüre den 2000 Meter Höhenunterschied auf meiner Haut.



Neuer Tag, neue Kraft. Sowie der Ganges einem zur Abendstunde beruhigt, so hat er uns auch am nächsten Morgen mit seinem wilden Rauschen geweckt. Der Blick aus dem Fenster gibt mir einen Schub und ich bin hellwach: Maßive Berge, moosgrün, Nadelbäume, Felskrusten und in den Schluchten ruht der reißende Strom. Auf der anderen Seite der Schlucht zeichnen sich im Bergmasßiv Trampelpfade ab. Schäfer, Wanderer, Kühe, Packesel, Pferde, alles trampelt über die Weglein durch die grünen Berge. Traditionen waren mir vor meiner Reise nur aus Büchern und Filmen bekannt. Mit einem typisch indischen Frühstück starten wir in den Tag:
Gestärkt von zwei großen Alu Parantha (in viel Fett gebratene Pfannekuchen mit würziger Kartoffelfüllung) laufe ich auf die andere Seit der Schlucht. Tradition aus nächster Nähe zu erfahren gibt mir ein Gefühl von Ursprung. Die Menschen auf der anderen Seite führen ein absolut natürliches und simples Leben. Geld spielt in diesem traditionellen keine große Rolle. Auf meinem Weg sehe ich eine Schafsherde. Die Tiere, unter ihnen auch Kaschmirschafe, fressen das Gras auf dem steilen Abhang (siehe Bild). Zwei traditionell gekleidete Schäfer sitzen am Straßenrand und beobachten die Schafe. Ein prächtiger schwarzer Hirtenhund bewacht die Tiere, sodass keines wegläuft oder in den Ganges stürzt. Was geht wohl in den Köpfen der Schäfer vor, wenn sie mich dort lang laufen sehen? Ich als weiße Frau bin dort ein Exot. Es fällt ihnen sicher schwer mich irgendwie einzuordnen. Sie haben keine Vorstellung von der westlichen Welt und wie kompliziert es dort ist. Sie sitzen ja dort an dem steilen Hang Tag ein Tag aus. Hin und wieder werden die Schafe geschoren und die Wolle verkauft. Ihre Sorgen sind ganz anders als die meinen. Aber wenn ich die Schäfer dort so friedlich sitzen sehe, verlieren meine "westlichen" Sorgen irgendwie an Bedeutung.





Auf meinem Weg begegne ich "etwas Grünem" auf der Straße. Das Foto lässt ein wenig Interpretationfreiraum. Bitte lieber Leser gibt einem Tip ab. Am Anfang der Seite rechts gibt es eine Umfrage zu diesem Foto:



"Das Grüne Etwas auf der Straße" --> Umfrage

Zurück an der Holzhütte. Gepackt sind die sieben Sachen und wir setzen unsere Reise in die heilige Stadt Gangotri fort. Von dort aus wollen wir zur Quelle des Ganges trekken. Wie wir in diesem heiligen Ort gelebt haben erfahrt und wie der Trek war ihr im nächsten Teil der Geschichte. Hier kommen noch ein Paar Fotos von Gangnani:



Tana guckt aus unserem Zimmer



Der Blick von der anderen Seite auf unser Hostel



Der Blick aus dem Zimmerfenster in die Schlucht



Traditionelles Geschehen auf der anderen Seite




Ein Chaishop am Straßenrand fotographiert von der Terasse des Hostels

2 Kommentare:

  1. hehe das lied von tracey chapman hab ich grad vor 5 min auch auf meiner cd gehört...und jetzt hab ichs hier gefunden.
    dein ticket scheint sich ja wirklich gelohnt zu haben.
    in remscheid siehts übrigens fast genauso aus wie auf deinen fotos. ist genauso bergig hier. (hoffe mal die "kleine" übertreibung lockt dich schnell nach remscheid;) )
    indien wirkt wirklich ganz wundervoll in deinen berichten.werde mich dort wohl auch mal umschauen müssen...

    laura

    AntwortenLöschen
  2. Zur Umfrage: es ist eine Schubkarre mit Heu!

    AntwortenLöschen