Sonntag, 6. September 2009

Ich habe geschlafen

Das stimmt! Geschlafen habe ich seit Mittwoch und zwar durchgehend(kleine Unterbrechungen ausgenommen). Aber ich bin wieder von den Toten erwacht. Nachdem ich Dienstag mit Paulchen in einem typisch Indischen Restaurant ein Fallafelähnliches Gebäck, das zwar nicht scharf aber anscheinend nicht koscher war, hat mich Mittwoch das Delhifieber gepackt. Und ich hatte den sogenannten Delhi-Belly. Als ich dann Donnerstag wegen stark erhöhter Temperatur (40°) ins Krankenhaus musste, bestätigte mir der Arzt, dass ich eine Magendarminfektion hab und bitte im Bett bleiben solle."Please take it easy" das hat er zu mir gesagt. Der geplante Trip nach Amritsar zum goldenen Tempel fiel also flach. Was mich nicht sonderlich gestört hat, da ich die ganze Zeit geschlafen habe und sonst nur im Standbymodus war. Nunja, was habe ich aus dieser Misere mitgenommen und gelernt? Mitgenommen habe ich eine neue Freundin: sie heißt Viktoria und wohnt gegenüber von mir. Sie hat die ganze Zeit Krankenschwester gespielt, mir Essen und Trinken gebracht, Fieber gemessen etc.. und wir habe uns sehr gut verstanden, so dass wir planen am Donnerstag zusammen nach Rishikesh zu fahren, dort den Ganges und den Himalaya zu bestaunen.

Gelernt habe ich, dass ich besser nicht auswärts Essen gehe und vorallem nur Wasser trinke, dessen Herkunft ich genau kenne.

Soviel zu der langen Bloggunterbrechung.....



Ansonsten bin ich etwas geschockt über die krassen unterschiede die man hier tagtäglich sieht. Ich erläutere diesen Schock am Beispiel Straßenverkehr in Delhi. Ich möchte gern zu einem Markt in Delhi, also nehme ich die Auto-Rikshah (Siehe das Grüngelbe Tuktuk im hintergrund). Man stelle sich den Verkehr vor: Je links und rechts Zweispurige Straßen und 2 1/2 Autos teilen sich eine Spur. Also ungefähr fünf Autos nebeneinander. Rikshas sind nicht so breit und davon gibt es in Delhi etliche, deswegen kommt das mit den fünf wirklich hin. Busse, Abwrackautos, Bonzenautos, Ministeriumautos... alles was man sich so vorstellen kann fährt dort auf den Straßen herum. Alles hupt. Ampeln werden komplett ignoriert, außer an großen Kreuzungen. Der Fahrtrichtung wird nicht immer beachtung geschenkt, denn eigentlich gibt es dort Linksverkehr, aber wenn die Linke Spur blockiert ist wird auch mal dezent auf die Gegenspur ausgewichen (und nicht nur um zu überholen, sondern regulär). Unfälle passieren hier nicht, denn es gibt ein ausgefeiltes System wie man auf sich als Verkehrsteilnehmer aufmerksam macht: Hupen oder mit der Hand zurückhalten. Die Inder scheinen sehr Aufmerksam zu sein, denn es passieren wirklich keine Unfälle. Unglaublich oder? Sicherheitsabstände existieren nicht, es herrscht eine Einheitgeschwindigkeit und das Gesetz des Straßenverkehrs heißt "tritt nur auf die Bremse, wenn es unbedingt nötig ist, sonst nutze die Hupe oder die Hand". Was in Westeuropa nicht denkbar ist, klärt sich hier in einem natürlichen Fluss des Chaos.

1 Kommentar:

  1. Jetzt kann ich Kommentare schreiben, Juhu! Ich soll von sehr vielen Leuten grüßen, insbesondere von Frau Reiß, Frau Canda ("Charis ist für mich immer das kleine Mädchen"), von Martin, Gisela und natürlich Samy!

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